Warum 9:5 besser ist als sein Ruf.

Immer wieder lese ich, folge deinem Herzen. Lebe deine Berufung. Tu genau das was dich glücklich macht. Ich kenne eine Menge Leute die Hals über Kopf ihren Job gekündigt haben um raus zu kommen aus den „Fängen des Systems“ und die Freiheit zu leben.

Sehr oft ist genau das verbunden mit einem Aufruf in deine Selbstständigkeit. Jedenfalls wenn du nicht dein Leben lang abhängig sein möchtest. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, du bist selbstbestimmt, du kannst deine Arbeitszeit frei einteilen, du bist dein eigener Chef 🙂 Klingt doch alles prima!

Ja und ich will das auch keinesfalls Kleinreden. Es bringt eine Menge Vorteile und natürlich solltest du deine wertvolle Zeit nicht in einem Job verbringen der dich auslaugt und dir keine Freude bereitet. Klar, wenn du dich jeden Tag diktieren lässt und Dinge tust die dir keinen Spaß machen ist Frust vorprogrammiert.

Allerdings und das ist das worauf ich mit diesem Beitrag hinaus möchte, kommt es auch ganz WESENTLICH auf deine innere Einstellung dazu an!

Denn alleine die Selbständigkeit „rettet“ dich nicht. Und ich sage auch ganz klar, nein, nicht jeder ist dafür geboren.

Seit 2018 bin ich nun nebenberuflich in der Selbstständigkeit und es ist wundervoll. Vor allem deshalb weil du tatsächlich selbst dein eigener Herr bist, weil du etwas erschaffen und deine Kreativität ausleben kannst. Wann und wie du möchtest.

Ich sage aber auch ganz klar, nie zuvor habe ich eine Festanstellung so sehr zu schätzen gewusst. Viele wissen gar nicht, dass ich hauptberuflich – jedoch in Teilzeit – noch immer in meinem gelernten Beruf als Sachbearbeiterin der öffentlichen Verwaltung tätig bin. Und ja, auch das macht mir Spaß! Und ich habe auch nicht vor das zu ändern.

Ich möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass jeder Bürojob – oder wie es so gerne heißt ein 9:5 Job – zwangsläufig unglücklich macht. Mich nervt es sogar, dass mit diesem Mindest oft regelrecht geworben wird.

Die Wahrheit ist, dass eine Selbstständigkeit ebenso harte Arbeit bedeutet und deshalb möchte ich auch mal die eher selten ausgesprochenen Nachteile darstellen. Ja, du hast auch Bürokratie! Und zwar nicht wenig. Wenn du wie ich Solo-Selbständig bist dann musst dich dich wie bei jedem Unternehmen auch um Buchhaltung, Abrechnungen, Marketing und die Steuern kümmern. Und vor allem letzteres kann ganz schön zeit- und auch kostenintensiv werden.

Wenn du krank bist, bist du krank. Punkt. Niemand zahlt dir weiter dein Gehalt. Und vor allem als Yogalehrer, wenn dein Körper dein Kapital ist, kann das sehr schnell auch sehr schwierig werden.

Oft wird als größten Vorteil auch suggeriert, dass man die Arbeitszeit so frei einteilen kann. Ich muss sagen, ich habe das große Glück dies auch in meinem Angestellten-Job tun zu können. Und weißt du was, trotz der ganzen Freiheit arbeite ich am liebsten 9:5 🙂 Mittlerweile bieten sehr viele Firmen auch sehr flexible Arbeitszeiten an. Das Argument wird also immer weiter entkräftet.

Und als Selbstständiger arbeitest du wie es oft auch so schön heißt, selbst – und ständig.

Nochmals ich will nicht dafür werben, dass hier jeder fest angestellt bleiben muss – ganz im Gegenteil. Ich will dich ermutigen, das zu tun, was sich für dich richtig anfühlt.

Ich möchte Hoffnung machen, dass du in deinem gelernten Job bleiben kannst. Manchmal ist es vielleicht nur das Umfeld das dich gerade unglücklich macht. Evtl. fühlst du dich in einem neuen Team oder bei einem anderen Chef sehr viel wohler. Schau dir mal die Umstände genauer an, was genau dich in deinem Job so unglücklich macht und zwar ganz konkret.

Ist es tatsächlich die Tätigkeit, kannst du evtl. andere Aufgaben übernehmen. Ein Wechsel kann oft Wunder wirken.

Wenn du die äußeren Umstände hinterfragt hast und nicht weiter kommst, dann arbeite an deiner inneren Einstellung dazu. Wie denkst du über die Tätigkeit die du gerade tust? Siehst du einen Sinn darin? Warum glaubst du ist deine Arbeit wertvoll? Bist du voll bei der Sache und mit Hingabe dabei? Bist du im Hier und Jetzt?

Für mich fühlt sich das Teilzeitmodell – derzeit – perfekt an. Kann sich aber jederzeit ändern 🙂

Was ist für dich gerade stimmig?

Deine Vany

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